07. Mai 2023: Nachdem wir Anfang Mai an einem Boucan zum 60-jährigen Bestehen der Brüder der Küste Frankreichs teilgenommen haben, legen wir nach dem Brunch ab in Richtung Guernsey.
Zunächst noch unter Parasailor, schläft gegen Abend der Wind ein und wir müssen unter Motor weiter. Gegen 01:30 stellen sich wieder 8kn aus Süd ein, und mit Groß und Genua geht es weiter.
Ein traumhafter Sonnenaufgang begrüßt uns beim Einlaufen in St. Peter Port. Wir machen zunächst an der Tankstelle fest und gehen danach in die Victoria Marina – der Steg hinten durch. Nicht viel Wasser unter dem Kiel, aber ein Platz in der ersten Reihe.
Während im vereinigten Königreich dem Ende des 2. Weltkrieges am 8. Mai gedacht wird, feiern die Kanalinseln einen Tag später: Liberation Day ist am 9. Mai. Es gibt eine Parade und einen Korso – genau auf der Küstenstraße. Da ist der Platz in der ersten Reihe ideal.
Neben alten Autos und Motorrädern wird auch viel altes Kriegsgerät gezeigt. Das Interesse der großen und kleinen Besucher ist riesig, besonders wenn man mal auf so einem Fahrzeug sitzen darf…
Nach 2 Tagen geht es weiter in Richtung Ramsgate. Ein weiterer Nachtschlag steht bevor. Das Timing passt, so dass wir das ‚Alderney Race‘, den kräftigen Tidenstrom, voll mitnehmen können. Ein Spaß ist das aber nicht: Bei relativ wenig Wind eine voll chaotische See. Teils taucht der Bug komplett ein und die Gischt schießt über das Deck – ich mache mir echt Sorgen! Ich drehe auf Nord um aus dem Strom heraus zu kommen, und bald wird es ruhiger.
Was aber nur für die See gilt, nicht für den Verkehr: Es geht zu wie auf der Autobahn.
In der Nacht bergen wir den Parasailor und fahren 5 Stunden unter Motor, weil der Wind komplett eingeschlafen ist. Danach kann der Para wieder gesetzt werden und wir rauschen and den Kreidefelsen vorbei.
Der Hafen in Ramsgate ist ja eher eng – zuerst schickt uns der Hafenmeister in eine Boxengasse, wo gar nichts geht, drehen auf kleinstem Raum, nochmal raus und in die andere Reihe, rückwärts mit Seitenwind anlegen – es hat zwar geklappt, streßfrei war aber anders – in Rückwärtsfahrt macht die Lady einfach was sie will.
Eigentlich wollten Christoph und ich im Anschluß nach Stavanger weiter – die Wettervorhersage für die kommenden 2 Wochen sagt aber Nordwind voraus. Das wird also nichts. Nach der Bootstaufe fliegen wir nach Hause (ich muss ja schließlich mein Haus übergeben).
Da war doch noch was….Schiffstaufe
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