In der letzten Woche war ein Gutachter von Neel an Bord. In der Steuerbordkabine sind die Fensterrahmen rechts und links des Dachstringers gerissen. Er untersucht das ganze Boot und findet aber sonst keine Schwachstellen – was schon mal gut ist. Somit scheint es sich um ein einzelnes Problem in der Produktion zu handeln.
Zur Reparatur einige ich mich mit Neel auf Valencia – am 22. April soll die Reparatur dort beginnen, ca. 10 Tage in denen ich von Bord muss.
Ablegen in Tanger am 1. April bei einem schönen Westwind. Aber halt, da war doch noch was….Zoll, Polizei, und so weiter. Dauert wieder knapp 3 Stunden, diesmal ist angeblich das System nicht erreichbar. Zur Steigerung des Ganzen stehen sie diesmal noch mit deinem Drogenhund vor den Schiff. Ob ich was für ihn hätte. Klar, sage ich, Katzenfutter! Er ist dann nicht an Bord gekommen (ein anderes Boot haben sie aber durchsucht) 🙃
Draußen auf dem Wasser geht der Parasailor hoch. Obwohl die Orcas im Moment wohl noch weiter im Norden sind bleibe ich nahe an Land, bis zur Südost-Ecke des Verkehrstrennungsgebiets und biege dann nach Norden ab, in die Bucht von Algeciras. Vor La Linea schmeiße ich Anker.
Am nächsten Tag geht es mit dem Dinghi in die Stadt, einkaufen. Im Hafen des Club Maritimo Linense kann man das Beiboot für 6€ am Tag liegen lassen.
Es steht noch der Besuch in Gibraltar an…diesmal ist mein schwimmender Tauchkompressor wohl tatsächlich bei DHL angekommen (Wir erinnern uns…Fedex hatte ihn 2 Monate durch Frankreich gekarrt und dann in die UK zurück geschickt, und über 200€ Importzoll kassiert). Vor der Einfahrt nach Gibralter muss man den Hafen anrufen und sich die Freigabe zum Einlaufen holen, schließlich fährt man kurz vor der Landebahn des Flughafens vorbei.
Zunächst geht es an die (steuerfreie) Tankstelle, danach fahre ich in die Ocean Village Marina, und obwohl eigentlich alles frei ist will man uns wieder weg schicken (keine Reservierung). Als der Hafenmeister dazu kommt gehts dann doch. Mit dem Fahrrad fahre ich zum DHL Depot und nehme das gute Stück in Empfang! Darauf ein Bier und Essen im O’Reilly’s. Ja, es ist schon sehr Englisch hier.
Trockentest des schwimmenden Tauchkompressors
Am Donnerstag, 4. April geht es weiter. Die Spitze des Affenfelsens hängt in den Wolken, aber die Sonne scheint. Zumindest bis zur Südspitze, nach deren Rundung Richtung Osten – dicker Nebel, kaum 50m Sicht. Also Radar an und die Tröte raus suchen. So tasten wir uns zwischen den Reedeliegern durch, bis der Nebel aufhört, und am Wind geht es nach Estepona vor Anker. Die Bucht westlich des Hafens bietet bei dem herrschenden Nordostwind guten Schutz.
Mit dem Dinghi in die Stadt ist erst mal schwierig – im Yachtclub darf man nicht anlegen. Ich fahre einfach weiter durch und mache am Ende an einer Leiter fest.
Estepona ist durchaus einen Besuch wert, eine schöne kleine Stadt mit historischem Background. Die Blumentöpfe überall an den Wänden scheinen typisch für die Gegend zu sein.
Die nächste Station ist Marbella, wo es sogar 2 Yachthäfen gibt, aber keiner hat Platz…also zwischen beiden Häfen vor Anker (was nicht so geschützt ist wie Estepona) und dann mit dem Beiboot an den Strand.
Marbella hat auch sehr schöne Ecken, wird seinem Ruf als Schicki-Metropole aber durchaus gerecht: Ferraris, viel Silikon und aufgespritzte Lippen. Wers mag….
Der Wind bleibt auf Nordost, das heißt auch die nächste Strecke muss gekreuzt werden, und zwar nach Benalmádena. Der einzige Platz im Hafen, den man anbietet, ist direkt an der Einfahrt am Wartesteiger. Ohne Strom und Wasser, dafür durchgehend mit Schwell und Wellenschlag. Der Ort selber…eher an Massen aus dem englischsprachigen Raum orientiert wird es bestimmt nicht meine Traumdestination.
Anyway, ich will noch eine Nacht bleiben, da für den Montag, 8.4. ein kräftiger Westwind angesagt ist – endlich mal nicht gegenan. Gegen Nachmittag fahre ich aus dem Hafen und lege mich nördlich hinter die Mole. Die Hoffnung, dass es dort ruhiger wird, ist leider eine Täuschung: Als der Wind dann nachlässt und dreht klatschen die Wellen von der Seite und von hinten gegen das Boot. Auch nicht ruhiger….
Viel Wind auf dem Weg nach Osten
Montag morgen entwickelt sich schnell ein kräftiger Nordwestwind, der später auf Südwest dreht. Nur mit Genua geht es mit 8-9kn flott vorwärts. Als der Wind über 30kn geht wechsele ich auf das Stagsegel – zwar etwas langsamer, aber sicherer. Mein Minimalziel – Motril – ist schnell passiert, nun soll es nach Adra gehen. Der Südwestwind nimmt weiter zu, und als er bei Mitte 40kn ist, wird es mit auch zu gefährlich nach Adra zu gehen: Ich kenne den Hafen nicht, und vermute dass durch die Ablenkung an der Küste der Wind eher stärker wird. Draußen bleiben ist die sichere Option, zumal der Wind später abnehmen soll.
So laufe ich in Richtung Almerimar ab, und tatsächlich, der Wind wird weniger. Allerdings ist es vor Almerimar recht flach, und entsprechend steht eine Mörderwelle an der Einfahrt. Die Marineros helfen beim Anlegen am Wartesteiger, wo ich über Nacht liegen bleibe. 85sm stehen für heute auf der Uhr!
Am nächsten Tag – nur noch wenig Wind – ziehe ich an einen normalen Steiger um, aber mit dem Heck am Steg und Mooringleine vorne ist allein auch kein Spaß. Aber es klappt irgendwie….
Almerimar ist beliebt zum Überwintern, ich treffe 2 Crews von Transocean. Der Hafen ist günstig, die Infrastruktur gut, Supermarkt und Waschsalon in der Nähe, und eine Menge Restaurants am Hafen. Eine Option für kommendes Jahr? Mal überlegen….
Wow, das war mal wieder ein spannender Abschnitt. Ich hoffe es klappt mit der Reparatur. Wünsche Dir weiter spannende Erlebnisse!
Hallo Axel, es macht Spass, Dich auf Deiner Reise zu begleiten.
Weiterhin viel Spass und Glück!
gruss Bärbel
Hi Axel,
ein wenig neidisch bin ich schon. Hat sich ja doch einiges getan seit Weihnachten. Weiterhin viel Spaß und immer eine Hand breit Wasser unter dem Kiel.
Gruss Stan
Hallo Axel – vielen Dank für die immer schönen und ausführlichen Törn- und Hafenberichte plus Fotos (keine Katzen in Spanien?). Viele Grüße aus dem Rheinland! Unsere Saison startet mit der Rheinwoche an Pfingsten.