Sizilien

von | Jul 20, 2024 | Allgemein | 0 Kommentare

Nach genau 4 Wochen in Bizerte geht es nachmittags los in Richtung Sizilien. Auf dem Weg dort hin passiert man die Schifffahrtsroute zwischen Suezkanal und Gibraltar. Kein Vergleich mit dem englischen Kanal, aber doch etwas mehr Verkehr als sonst im Mittelmeer. Ein Tanker funkt mich nachts an (weil er eigentlich ausweichen müsste), ich ändere meinen Kurs um 10 Grad und gehe hinter ihm durch. Sonst ist wenig los. Jeanie und ich pennen im Salon – sie hat keine Probleme an Bord bisher.

Gegen 10 Uhr morgens ankere ich auf einer der vorgelagerten Inseln westlich von Sizilien, Isola de Favignana, und nehme erst mal eine Mütze Schlaf. Die Bucht ist bei dem aktuellen Nordwind gut geschützt, und es gibt einen kleinen Naturhafen, in den aber nur Motorboote passen. Immerhin gibt es dort kaltes Bier und ein Schinken-Käse-Toast.

Am nächsten Morgen – der Wind hat auf Süd gedreht – verlege ich mich früh in die Cala Rossa. Was ich natürlich nicht weiß ist, dass dies wohl die Partybucht der Insel ist: Im Laufe des Tages lauen Unmengen von kleinen Motorbooten aus Marsala und Trapani ein, eins mit lauterer Musikanlage als das andere….zum Glück sind die Abends aber wieder weg! Noch einen Tag muss ich da aber nicht bleiben!

Sonnenaufgang

Isola de Marettimo

Ankern Isola Favignana

Cala Rossa – es wurde noch viel voller!

Trapani war als Ziel vorgesehen, an der Isola Formica (mit Entzugsklinik) vorbei. Ich ankere nördlich des Hafens. Hier bin ich mit Vincenzo Virgilio verabredet, Informatikprofessor an der Uni Palermo, den ich über das GNU Health Projekt kennen gelernt habe. Vincenzo zeigt mir die Stadt, wir sind in der Uni um die Räumlichkeiten für die nächste GNU Health Conference zu checken, und es gibt Mittags eine Pasta von Mama – ein Gedicht!
Im Hafen von Trapani kann man auch ankern, vor dem Castello della Columbaia, wohin ich mich angesichts des kommenden Nordwindes verlege.

Wir schauen gemeinsam das Fußball EM Finale in einer Hafenkneipe, gehen auf ein Foodfestival mit sizilianischen Spezialitäten und besuchen Erice, die historische Stadt auf dem Berg bei Trapani. Wenn alles klappt wie geplant werde ich im Dezember zur Konferenz wieder hier sein.

Mein nächstes Ziel ist die Nordwestecke von Sizilien, San Vito lo Capo. Gegen Wind und Strom zieht sich der Weg ganz gewaltig, aber zum Glück ist wenig Welle. Die ist leider in der Bucht: selbst bei moderatem Nordwind drückt Dünung hinein, von den Ausflugs- und Motorbooten ganz zu schweigen. Nach zwei Tagen habe ich die Nase voll, erstens ist der Platz zu unruhig, und zweitens ist es zu heiß, um irgendwas zu unternehmen: Selbst das Wasser hat gut 30°.

Der letzte Stop bevor es auf die Liparischen Inseln geht ist die Bucht von Mondello  nördlich von Palermo. An sich auch eine schöne Ankerbucht, wenn nicht Nachts zwischen 2 und 4 irgendwelche MAFI mit voll aufgedrehter Musikanlage durchs Ankerfeld fahren würden. Und das auch noch mit Italoschnulzen. Ich war kurz davor mit einer roten Rakete nach denen zu schießen….

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