Mallorca

von | Mai 31, 2024 | Allgemein | 0 Kommentare

In der kleinen Bucht im Nordosten von Ibiza bin ich allein geblieben – es sind ein paar heftige Böen die mich gegen Morgen wecken, obowohl sonst praktisch kein Wind angesagt ist. Die Gedankenspiele vom Vorabend – der Anker hält trotz wenig Kette so gut, klemmt er evtl unter einem Stein? – sind zum Glück obsolet, denn der Anker geht problemlos hoch. Und Wind von hinten ruft nach Parasailor.

Weit vor mir ist ein anderes Boot, eine 56er Halberg-Rassy, die irgendwie zu parken scheint, obwohl sie deutlich größer ist. Prompt kommt die Anfeuerung über WhatsApp: Gib Gas, Du hast ihn gleich! (Danke, Meike!) Oder, wie ein anderer Freund mal meinte, was Du da machst ist Leichenfledderei, denn die HR ist wirklich deutlich langsamer. Immerhin grüßen sie freundlich….

Ablegen von Ibiza

Vor Santa Ponça nehme ich den Para runter. Die Bucht ist gut besucht, aber es findet sich ein Plätzchen auf 5m Wassertiefe, bei klarem Wasser und, nachdem die Jetskis weg sind, auch wenig Schwell. Definitiv eine schöner Ankerplatz!

Inzwischen ist Wochenende, und ich treffe Amy und Janmarc, die Käufer meines Hauses, die dort eine sehr schöne Wohnung haben. Sie nehmen mich mit auf eine Autotour über die Insel, bis nach Soller hoch. Da klingelt es auch, war ich doch vor über 15 Jahren schon mal dort – Wiedererkennung war gegeben, auch wenn ich den Ort unter Andratx abgelegt hatte. Naja, das Alter…

In Soller an der Kirche setzen wir uns in ein Café, ich bestelle einen ‚Carajillo Mallorquin’ (dulce). Wie ich lerne zeichnet sich die mallorquinische Variante dadurch aus, dass der Kaffee nur noch zur Farbgebung im Glas ist…das meiste ist Alkohol. Den Abend rundet ein Essen im Agapanto (Port de Soller) ab.

In der Folgewoche kommt Amanda an Bord und wir segeln nach Andratx, um uns dort mit Karsten und Sven zu treffen, und genießen den Blick von Karstens Terrasse über die Bucht!

In der Woche steht aber noch mehr an: Christoph ist mit seinem neuen Boot, einer Windelo 50 ‚Wanderlust‘, in Alcudia, und auch Pit bereitet seine neue First 44 in Palma für kommende Regatten vor. Was liegt also näher, als ein kleines Brüdertreffen zu veranstalten? So treffen wir uns in Alcudia, segeln die Windelo Probe (Alles richtig gemacht, Christoph!) und haben hinterher ein gemeinsames Abendessen.

Wir bleiben die Folgetage an der Südküste und ankern kurz vor St. Elm (Cala d’en Tio genauer gesagt) , denn inzwischen habe ich mit Neel auch ein Agreement bzgl. der Reparatur des Dachstringers getroffen, und die wird in Andratx stattfinden. Für die Zeit ziehen wir in ein AirBnB mitten im Zentrum (sehr schön übrigens) und unternehmen Touren nach Palma oder St. Elm.

Die gute Nachricht: Es stellt sich heraus dass der Schaden nicht strukturell war, sondern wohl ’nur’ jemand mit der Flex einen Schlitz gezogen und den dann mit Gelcoat verspachtelt hat. Warum auch immer. Fabrice laminiert das zu, man sieht heute nichts mehr, und beseitigt einige andere GFK Schäden an Bord – sehr saubere Arbeit. Auch ein Rigger kommt an Bord vorbei und trimmt den Mast neu. Jetzt können wir beruhigt weiter segeln!

So langsam müssen wir uns Richtung Sardinien orientieren – es ist Mittwoch, und in einer Woche fliegt Mandy ab Cagliari zurück nach Deutschland.

Bei schwachem Wind gehen wir Mittwoch bis Es’Trenc (langer Strand), und dann für 2 Tage an die Boje in La Cabrera, was immer ein schöner und ruhiger Platz ist. Wir lernen unsere Bootsnachbarn (aus den USA) bei einer Inselwanderung zum Leuchtturm kennen – Segler sind halt ein kommunikatives Völkchen. Wenn der Ostwind abgeklungen ist soll es nach Sardinien los gehen

Auf dem Weg nach Es’Trenc

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