Nach dreieinhalb Monaten Winterlager hier in Tanger – so schön es auch war – habe ich langsam das Bedürfnis, mal wieder Wasser unter den Kiel zu bekommen.
Ein Tauchkurs bei einer Padi-Schule konnte ja leider nicht beendet werden, da wohl 2 Sauerstoffflaschen explodiert sind und die Schule abgebrannt ist….2 Tote, drei im Krankenhaus. Es hatte sich wohl gerade eine Gruppe zum Tauchen fertig gemacht, da möchte man sich nicht ausmalen was die Hitze mit einem Neoprenanzug auf dem Körper macht…..
Vor dem Auslaufen steht auch noch ein neuer Unterwasseranstrich an. Wäre evtl. noch ein Jahr gegangen, aber man gönnt sich ja sonst nichts. Die Bürokratie ist erschlagend…nur um ein Hafenbecken weiter zu fahren muss die Werft ein Dokument erstellen, das geht an die Marina für Stempel und Unterschrift, an die Polizei, die Gendarmerie und den Zoll. Und der sagt, er könne das nicht unterschreiben, ich müsse zum Zoll in den Fährhafen. Also das Rad ausgepackt, in den Fährhafen gefahren, mich mit meinem rudimentären Französisch durchgefragt, bei einer Vorgesetzten gelandet – nein, das könne man nicht unterschreiben, das sei ja kein Original (Die Werft hatte das Dokument fotografiert und an die Marina geschickt, die es ausgedruckt und unterschrieben). Also das Ganze von vorne…….
Nach 3 Stunden habe ich die Dokumente zusammen, dann inspizieren Zoll, Polizei und Gendarmerie das Boot (ich will doch nur ins nächste Hafenbecken….)…und dann kann ich endlich ablegen! Und das Bugstrahlruder geht nicht an…..
Was ist denn nun die beste Erdnußbutter? 🙃
In der Werft wird das Boot unten stark angeschliffen – natürlich ohne den Staub abzusaugen – also hab ich die ganze Sauerei an Deck. Ebenso natürlich darf ich nicht über Nacht an Bord bleiben, glücklicherweise bieten mir Rob und Manon auf ihrer 54er Windelo eine freie Koje an.
Neben dem Anstrich soll auch noch ein kleines Regal gebaut werden. Ich hab eine Skizze mit Maßen gemacht, alles mit dem Manager und dem Schreiner vor Ort besprochen..als die Das Ding eingebaut haben trifft mich der Schlag: Das Regal sieht aus wie das Ergebnis eines Heimwerker-Grundkurses, aber nicht wie von einem professionellen Schreiner. Also alles zurück auf Start. Die zweite Version wird auch deutlich besser!
Nun zieht sich das Ganze doch noch etwas hin, und über das Wochenende gehts nach Chefchaouen und Tetouan. Die Verbindung mit dem Bus ist gut (sieht man davon ab dass es auf dem Rückweg den reservierten Platz nicht gab) und preiswert.
Chefchaouen gefällt mir ganz gut, Tetouan ist im wahrsten Sinne des Worte ins Wasser gefallen – gerade während der Stadtführung mit einem Guide kommt ein Gewitter runter, das die Straßen unter Wasser setzt…Abends geht es mit dem Bus nach Tanger, in ein Hotel in der Medina (sehr schön, nur schwer zu finden!)
Am Montag geht es dann wieder ins Wasser. Das Ersatzteil für den Schalter des Bugstrahlruders ist eingetroffen, aber ich konnte den Schalter auch so reparieren. Aber vorher…wieder Papiere, Polizeiinspektion, Anlegen am Zollsteiger, usw…es nervt. Mit der Action in jedem Hafen (man darf ja nicht einfach mal rausfahren und segeln oder Ankern) nehme ich von dem Plan, mir die Nordafrikanische Küste anzusehen, doch Abstand. Das muss ich mir wirklich nicht antun…..
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